Die Ohrakupunktur
ist eine spezielle Form der Akupunktur. Sie wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Franzosen Nogier entwickelt. Nogier stellte fest, dass sich der gesamte Körper im Ohr darstellen lässt. Von Bedeutung ist, dass die Punkte im Ohr nur dann aktiv sind, d.h. sich mit einem Punktsuchgerät finden lassen, wenn eine Störung im betreffenden Organ vorliegt.
Das Tierohr ist dem Menschenohr sehr ähnlich. Es ist lediglich aufgerollt und am sogenannten Darwinpunkt (entspricht der Ohrspitze) in die Länge gezogen. Deswegen gibt es inzwischen auch schon gute Ohrkarten für das Tier, weil man die Menschenohrkarte gut auf das Tier übertragen kann.
Bei der Ohrakupunktur wird nach vorhergehender Anamnese mit einem Punktsuchgerät die Innenseite des Ohres nach aktiven Punkten abgesucht. Diese werden mit Hilfe eines hautverträglichen Filzstiftes markiert.
Therapeutisch sind mehrere Vorgehensweisen möglich:
Benutzung von Dauernadeln
Eine vergoldete kleine Nadel wird mit Hilfe eines Widerhakens im Ohr festgehalten und verbleibt mehrere Tage dort.
Benutzung von Wärme
Mit einer Wärmequelle (Thermokauter) wird das Ohr kurz berührt. Es kommt zu einem Wärmereiz, der eine normale Nadelung ersetzt.
Eine Benutzung von normalen Akupunkturnadeln wie beim Menschen ist nicht möglich, weil die Nadeln im Tierohr nicht so gut toleriert werden wie am Körper. Beim Kopfschütteln können sie wieder herausgeschleudert werden.
Benutzung eines Softlasers
Dieses absolut schmerzfreie Verfahren eignet sich besonders bei sehr sensiblen Tieren. Der Nachteil ist allerdings, dass die Behandlungen häufiger und in kürzeren Abständen wiederholt werden müssen.
Es hat sich gezeigt, dass sich in der Regel bereits nach drei Sitzungen ein guter Erfolg einstellt. Unter Umständen kann es, ähnlich wie in der Homöopathie, zuerst zu einer leichten Verschlechterung kommen, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwindet, um dann in eine Besserung überzugehen.